Kleine Jobmesse für Geflüchtete
Nach durchlaufenen Sprachkursen steht nun die Vermittlung in eine Beschäftigung an
Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben zahlreiche Menschen aus dem Kriegsgebiet in Worms ein neues Zuhause gefunden. Im Jobcenter Worms werden derzeit 373 erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit ukrainischer Staatsangehörigkeit betreut. Viele von ihnen haben inzwischen die ersten Sprachkurse durchlaufen. Laut dem stellvertretenden Leiter des Jobcenters, Markus Holzmann, verfügen inzwischen über 170 Personen aus der Ukraine über Grundkenntnisse oder erweiterte Grundkenntnisse der deutschen Sprache. „Damit sind wir jetzt in der zweiten Phase der Integration, in der es um die Vermittlung in eine Beschäftigung geht, denn diese Menschen sind ein Potenzial für unseren Arbeitsmarkt“, so Holzmann.
Der gemeinsame Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Wormser Jobcenter veranstaltete daher im Dezember eine kleine Jobmesse, zu der gezielt Arbeitgeber eingeladen wurden, die offen für Menschen mit verschiedenen Sprachkompetenzen und kulturellen Hintergründen sind. Vertreter der Branchen Logistik, Bau, Gastronomie und soziale Arbeit präsentierten ihre offenen Stellen. Darüber hinaus waren Netzwerkpartner des Jobcenters, wie die Jugendgerichtshilfe oder verschiedene Sprachkursträger vor Ort.
Gut 70 Jobsuchende waren gekommen, um sich über die Möglichkeiten auf dem Wormser Arbeitsmarkt zu informieren und mit den anwesenden Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen. Um die teilweise noch vorhandenen Sprachbarrieren zu überbrücken stand ein Dolmetscher des Jobcenters vor Ort zur Verfügung. Einige Arbeitgeber hatten zudem russisch sprechende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mitgebracht.
„Der Spracherwerb ist ein wichtiger Schlüssel für die Integration in den Arbeitsmarkt. Aber auch wenn die Sprachkenntnisse noch nicht perfekt sind, ist eine Arbeitsaufnahme möglich und sinnvoll, denn die Sprache lernt man auch in der betrieblichen Praxis“, erklärt Holzmann.
Für die Menschen sei es vor allem wichtig, schon bald auf eigenen Beinen zu stehen. Dabei würden sie vom Jobcenter engmaschig begleitet, indem Qualifikationen und Fähigkeiten ermittelt und wo nötig begleitende Weiterbildungen vermittelt würden. Dies gelte selbstverständlich auch für Menschen aus anderen Fluchtherkunftsländern. „Die Jobmesse war ein rundum gelungener Tag“, so Holzmann. „Nach den vielen positiven Rückmeldungen der Arbeitgeber bin ich sicher, dass wir hier einige Neueinstellungen generieren konnten.“